Nein, es ist noch nicht Winter. Aber wenn der Boden mit Schnee bedeckt ist (passiert das heutzutage noch?), wird der Belichtungsmesser in unseren Kameras leicht verwirrt (na ja, wenn er ein Mensch wäre). Deshalb ist das gezeigte Bild ein gutes Beispiel dafür, warum die Belichtungsmessung manchmal nicht richtig funktioniert und die Bilder dunkler oder heller sind, als wir es erwarten.
Typischerweise würde das Bild etwa so aussehen:
Dieses Bild ist viel zu dunkel, und der Schnee ist grau und nicht weiß, wie er sein sollte.
Was stimmt also nicht mit dem Belichtungsmesser?
Die gute Nachricht ist, dass mit dem Belichtungsmesser alles in Ordnung ist. Er funktioniert genau so, wie er soll. Der eingebaute Belichtungsmesser misst jedoch das vom Motiv reflektierte Licht. Und genau das ist das Problem. Schnee reflektiert sehr viel Licht. Aber der Belichtungsmesser „weiß“ nicht, dass das Motiv hauptsächlich aus Weiß besteht. Er ist für Motive kalibriert, die eine gleichmäßige gute Mischung aus Dunkel und Hell aufweisen, was auf ein mittleres Grau hinausläuft. Wann immer dies der Fall ist, wird das Bild korrekt belichtet. Ist das Motiv dagegen überwiegend weiß (oder sehr hell), dann ist das Bild zu dunkel. Wenn das Motiv überwiegend schwarz oder sehr dunkel ist, ist das resultierende Bild zu hell. Ihr könnt das selbst ausprobieren: Stellt eure Ihre Kamera in den vollautomatischen Modus und nehmt ein Bild von einem weißen Karton oder einem Stück Papier auf. Achtet aber darauf, dass ihr das Papier formatfüllen fotografiert. Das resultierende Bild wird, ihr habt es inzwischen erraten, mittelgrau sein.
Gibt es eine bessere Möglichkeit, die Lichtintensität zu messen?
Doch, es gibt eine. Dabei handelt es sich um die sogenannte Lichtmessung. Anstatt das Licht zu messen, das vom Motiv reflektiert wird, kann man die Helligkeit der Lichtquelle messen, sei es die Sonne oder eine andere Lichtquelle. Dadurch werden die lichtreflektierenden Eigenschaften des Motivs aus der Gleichung entfernt, und die Belichtung des Bildes wird immer korrekt sein. Die folgende Abbildung zeigt den Unterschied zwischen der Messung des reflektierten Lichts und der Messung des einfallenden Lichts.
Die Lichtmessung funktioniert immer korrekt, aber leider benötigt man einen Handbelichtungsmesser. Mit der Kamera funktioniert es leider nicht.
Lichtmessug leider nicht so bekannt
Ich war mit den Ergebnissen der Belichtung meiner OM2 besonders bei Weitwinkel enttäuscht.
Da empfahl mir ein älterer Kameraverkäufer einen Profisix Belichtungsmesser.
Ergebnis: Bei Lichtmessug perfekt belichtet Fotos!
Übrigens: Zusammen mit meiner Alpha 630 funktioniert die Belichtung auch bestens!!!
Ja, die Lichtmessung ist leider nicht mehr so bekannt. Aber ich muss zugeben, dass es mittlerweile schneller geht, kurz das Histogramm anzuschauen und die Belichtung zu korrigieren, als mit einem externen Belichtungsmesser zu hantieren. Unter Studiobedingungen allerdings nutze ich tatsächlich immer noch meinen Profisix ;-)