Bei unserer Recherche zum Thema Fototrends 2020 sind wir noch auf eine weitere interessante Sache gestoßen: candid compositions. Das Englisch-Deutsch Wörterbuch übersetzt candid mit „aufrichtig“, „ehrlich“, „unumwunden“. Da stellt sich natürlich die Frage, was eine aufrichtige Komposition ist. Das wollen wir im Folgenden ergründen.

Aufrichtig komponiert?

Um es gleich vorweg zu sagen: Eine aufrichtige Komposition lässt sich nicht so leicht definieren. Wir haben auch trotz umfangreicher Recherche keine Definition gefunden. Aber auf stockphotosecrets.com findet sich folgender Text zum Thema:

While authentic photography focused on real people in real situations, candid photography focuses on the photographer rather than the subject in many cases. Unlike deliberately posed portraits, which are specifically designed and staged to achieve a certain look or goal, the aim of a candid shot is to be spur-of-the-moment and sincere.

Hier die Übersetzung von deepl

Während bei der authentischen Fotografie der Schwerpunkt auf realen Menschen in realen Situationen lag, steht bei der unverstellten Fotografie in vielen Fällen der Fotograf und nicht das Motiv im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu bewusst inszenierten Porträts, die speziell für einen bestimmten Look oder ein bestimmtes Ziel entworfen und inszeniert werden, ist das Ziel einer Candid-Fotografie, spontan und aufrichtig zu sein.

Da uns das auch nicht so richtig weitergebracht hat, haben wir uns einfach ein paar Beispielbilder angeschaut. Und die sahen dann in etwa so aus wie das Aufmacherfoto zu diesem Blog. Die Gemeinsamkeit aller Candid-Fotos ist offensichtlich eine wie zufällig wirkende Komposition, die tatsächlich wie ein unüberlegter Schnappschuss aussieht. In diesem Sinne ist unser Aufmacherfoto kein Candid-Foto, denn es sieht nicht nur so aus wie eine unüberlegter Schnappschuss sondern ist ein unüberlegter Schnappschuss …

Die Beispielfotos hatten noch zwei weitere Gemeinsamkeiten. Sie zeigten alle eine geringe Farbsättigung und strukturlose Lichterpartien. Das hat uns ein wenig an die bad smartphone snapshots erinnert. Nun ja, niemand sagt, dass man nicht zwei Trends kombinieren darf.

Fazit

Dieser Trend überzeugt. Es dürfte aber für viele Fotografen eine echte Herausforderung sein, diese wie zufällig wirkenden Kompositionen überzeugend einzufangen. Da wird man mit viel Ausschuss rechnen müssen.